THE TOWER - Vorhang auf fĂŒr die Weltpremiere
DĂŒsseldorf-Oberkassel. Charles Blume hat âThe Towerâ ausgetĂŒftelt. Jetzt wird das Unterhaltungs-Hochhaus auf den Rheinwiesen aufgebaut. Am Samstag dĂŒrfen dann erstmals Besucher die 18 RĂ€ume des Unterhaltungs-Hochhauses erkunden.
Charles Blume baut fĂŒr die Kirmes in DĂŒsseldorf ein Unterhaltungs-Hochhaus. Charles Blume muss es als Kind geliebt haben, ferngesteuerte Autos durch die elterliche Bude zu jagen. Und im Sandkasten konnte er von LastkrĂ€nen und Schaufelbaggern bestimmt auch nicht genug bekommen. Diesen Eindruck wird man nicht los, wenn man den 35-JĂ€hrigen dieser Tage beobachtet: Er dirigiert, manövriert und kontrolliert, und das alles mit einer riesigen Fernsteuerung um den Bauch.
Charles Blume baut Achterbahnen. Und Geisterbahnen. In Oberhausen hat er âdas erste und gröĂte transportable Unterhaltungs-Hochhaus der Weltâ gebaut. âThe Towerâ heiĂt der SpaĂ, der heute Morgen fĂŒr den groĂen Rummel auf den Rheinwiesen angekommen ist. Er besteht aus zwei TĂŒrmen, jeweils 35 Meter hoch. Jeder Turm hat acht Etagen plus Erdgeschoss, das macht insgesamt 18 RĂ€ume, in denen es laut Charles Blume âextravagante Unterhaltung fĂŒr die ganze Familieâ geben soll. Am Samstag, 18. Juli, öffnet âThe Towerâ auf der Rheinkirmes zum ersten Mal seine TĂŒren. Weltpremiere.
Ganz genau begutachtet
Bis dahin war es ein langer Weg: Rund 30 Arbeiter waren von Januar bis jetzt im Einsatz, um den âTowerâ zu bauen. Da wurde geschweiĂt und gehĂ€mmert, geschraubt und gepinselt. âRund 15 Stunden am Tag haben meine MĂ€nner geschuftetâ, erzĂ€hlt Ralph Reckmann, Chef der Firma âReckmann Constructâ, die fĂŒr den Bau verantwortlich ist. Mehr Infos sind aus dem Mann nur schwer rauszuholen, denn der Stress ist auch nach Fertigstellung des Hochhauses immer noch groĂ. Jetzt gilt es schlieĂlich, den âTowerâ aufzubauen. Kaum hat Reckmann mal fĂŒnf Minuten Pause, da holt ihn einer seiner Mitarbeiter auch schon wieder zurĂŒck: âChef, welche Seite kommt nach oben? Wo muss noch nachlackiert werden?â
Das Unterhaltungs-Hochhaus wird fĂŒr den Transport nach DĂŒsseldorf verladen. (Foto: Gerd Wallhorn) Noch beschĂ€ftigter als Reckmann war in den letzten Tagen wohl nur Charles Blume, von dem die Idee des Towers stammt. Der musste sich nĂ€mlich nicht nur um die Logistik kĂŒmmern, sondern auch um den technischen PrĂŒfer vom TĂŒv. Der wollte beim Ortstermin alles ganz genau wissen und begutachten. âAm liebsten jede SchweiĂnaht und einzelne Schraubeâ, stöhnt Charles Blume ein wenig genervt. âAber es ist gut und richtig, dass in Deutschland alles so streng kontrolliert wirdâ, sagt er schnell.
Jede Etage hat ihr Thema
âUnser Ziel ist es, verschiedene Sinne anzusprechenâ, erklĂ€rt Blume das Konzept der TĂŒrme. In jeder Etage gebe es ein bestimmtes Thema, sagt er: In einem Raum soll die Erde beben, in einem anderen ein Vulkan ausbrechen. Dazu gibt's einen reiĂenden Urwaldstrom und einen tosenden Tornado. Ein Spiegelkabinett sei ebenso im Angebot wie eine Etage, auf der die Besucher an Computern ihr Allgemeinwissen testen können, wirbt der Schausteller weiter. Und wĂ€hrend die Enkel sich auf dem RĂŒttelband oder im Irrgarten vergnĂŒgen, können Oma und Opa in 28 Metern Höhe einen Kaffee schlĂŒrfen. Oder mit FernglĂ€sern einen Blick auf den Rhein oder die Altstadt werfen.
Feuerwehr hat Action-Thriller-Aufzug verboten
Nur den im Internet angekĂŒndigten Action-Thriller-Aufzug, der ein Steckenbleiben simuliert, wird es nicht geben. âDas hat die Feuerwehr verbotenâ, erklĂ€rt Blume enttĂ€uscht. Der normale Aufzug, der auf die Aussichtsplattform fĂ€hrt, bleibt aber. FĂŒnf Euro soll der SpaĂ fĂŒr Erwachsene kosten, fĂŒr Kinder drei â inklusive fahrendem Aufzug.
Mit 35 Metern Höhe und 1000 Quadratmetern GesamtflĂ€che wiegen die TĂŒrme rund 140 Tonnen. Zehn Schwertransporte waren nötig, um alle Einzelteile von Oberhausen nach DĂŒsseldorf zu schaffen.
TEXT:
http://www.derwesten.de/nachrichten/staeâŠ619/detail.html